Die Burgenland-Roma blicken auf eine 500 Jahre nachweisbare Geschichte im burgenländischen Raum zurück, die sie auf besondere Weise prägt. Ihre Sprache, eine eigenständige Form des Romanes, wird ausschließlich im Burgenland gesprochen. Nach den traumatischen Erlebnissen des Holocausts und der anschließenden Benachteiligung in der Nachkriegszeit bemühten sich die Überlebenden um eine unauffällige gesellschaftliche Integration, die Sprache wurde als Stigma empfunden und drohte zu verschwinden. Sprache ist ein wichtiger Träger kulturellen Wissens, und das Roman bildet hierbei keine Ausnahme. Emmerich Gärtner-Horvath, der Obmann des Vereins Roma Service, erkannte den unschätzbaren Wert der Sprache. In den 1990er Jahren gelang es ihm mit wissenschaftlicher Unterstützung, das Roman zu verschriftlichen, pädagogisch für den Sprachunterricht aufzubereiten und so seiner Volksgruppe die Muttersprache wiederzugeben.